Navigation

Rundgang

Folgen Sie uns auf einem Rundgang über das frühere Kloster- und heutige Schulgelände.

Für dieseTour können Sie im Besucherzentrum einen Audio-Guide in Deutsch und Englisch ausleihen. Außerdem sind auch kleine touristische Broschüren vorrätig.

 

1 Gotisches Haus

Das einzige erhaltene mittelalterliche Gebäude im Bereich des Wirtschaftshofes wurde um 1516 erbaut. Die ursprüngliche Funktion ist nicht bekannt, später diente es als Speicher, Wohnhaus für Schweinehirten und zuletzt (seit dem 19. Jh.) als Brennerei. Da das Gebäude im 18. Jahrhundert als „alte Abtei“ bezeichnet wurde und sich der Schweinestall direkt anschloss, wurde der Schweinehirt in Pforte „Schweineabt“ genannt.

 

2 Neugotisches Haus

Das Neugotische Haus wurde Mitte des 19. Jh. als Schlachthaus und Sitz des Gutsverwalters errichtet. Seit 2004 ist es Sitz der Stiftung Schulpforta, die als Stiftung öffentlichen Rechts seit 1992 weder existiert und die Förderung der Landesschule zum Zweck hat. Der Pförtner Bund e.V. hat 2006 ebenfalls sein Zentrum in dem Gebäude eingerichtet, so dass sich beide Förderer der Schule unter einem Dach befinden.

 

3 Fürstenhaus

Das Fürstenhaus verdankt seinen Namen dem Kurfürsten August von Sachsen, der das Gebäude 1573 – 1575 auf den Grundmauern des klösterlichen Krankenhauses errichten ließ. Die lateinische Inschrift unter dem Dach zählt die Titel des Landesherrn auf. Bis zum 19. Jh. diente das Gebäude u.a. als Sitz der Schulverwaltung, seit 1908 als Lehrerwohnhaus. Nach umfassender Sanierung wird es seit 2010 als Internat genutzt.

 

4 Kreuzgang

Die Kreuzgangarkaden stammen (bis auf die Ostseite) noch aus dem 12. Jh., wenngleich die ursprünglich in den großen Bögen befindlichen kleinen Säulenarkaden heute fehlen. Bemerkenswert ist der zweischiffige Kreuzgang auf der Südseite. Im Norden befand sich das Refektorium der Mönche, das heute noch (in veränderter Form) als Speisesaal dient. Aus dem Speisesaal der Laienbrüder im Westen entstanden 1543 drei Klassenräume. Im Osten sind die zugesetzten Fensterbögen des Kapitelsaals noch in der Wand sichtbar.

 

5 Kirche

Nach der Grundsteinlegung 1137 wurde zuerst eine romanische kreuzförmige Basilika errichtet. Im zweiten Viertel des 13. Jh. begann der gotische Umbau, bei dem u. a. der frühgotische Chor völlig neu angelegt und die Kirche vermutlich nach 1300 mit ihrer Westfassade versehen wurde. Das Triumphkreuz aus Eichenholz (um1268) ist eines von zwei in Europa noch existierenden monumentalen Zisterzienserkreuzen mit Bemalung.

 

6 Abtskapelle

Die Kapelle entstand um 1240 als Kapelle zum Krankenhaus (Infirmarium) des Klosters. Der spätromanische Bau ist mit seinem anspruchsvoll geschmückten Inneren wohl der schönste erhaltene Raum des Klosters. Die Schule nutzte die Kapelle jedoch bis ins 19. Jh. nur als Waschhaus und Holzstall. Ende des 19. Jh. erfolgte eine umfassende Restaurierung der Kapelle.

 

7 Park

An der Stelle des 1825 angelegten Schulparks befand sich (vermutlich schon zur Klosterzeit) ein landwirtschaftlich genutzter Garten. Die Schüler durften ihn erst seit 1785 betreten. Zu Beginn der 1820er Jahre plante die Schule eine komplette Neugestaltung des Schulgartens. Entwürfe des Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné wurden leider nicht umgesetzt, dennoch entstand eine Parkanlage nach seinem Vorbild. Die um 1825 gepflanzte Platane ist bezogen auf ihren Kronendurchmesser der drittgrößte Baum Deutschlands.

 

8 Ehemalige Turnhalle

Turnen wurde in Pforta bereits seit 1817 auf Initiative des damaligen Tanzlehrers fakultativ unterrichtet. Wegen des großen Zuspruchs der Schüler verlegte die Schule den anfangs abseits gelegenen Turnplatz Ende der 1820er Jahre in den neuen Schulpark. Um auch im Winter Turnen unterrichten zu können, wurde 1846/48 ein altes Vorratsgebäude zur Turnhalle umgebaut. Sie ist eine der ältesten Turnhallen in Deutschland.

 

9 Friedhof und Totenleuchte

Vom einstigen Klosterfriedhof kündet ein seltenes kleines Bauwerk nahe der Kirche. In der gotischen Totenleuchte, die 1268 gestiftet wurde, sollte jede Nacht für die Verstorbenen ein Licht brennen. Auf dem Friedhof finden sich heute die Gräber von Lehrern und Angestellten mit ihren Familien, aber auch Schüler und ehemalige Schüler, wie z.B. der Historiker Karl Lamprecht, wurden hier beigesetzt.

 

10 Lehrergärten

Seit Anfang des 18. Jahrhunderts besaßen die Lehrer eigene Gärten, die vorrangig zur Erholung genutzt wurden. Anfangs erstreckten sich diese vom Wohnhaus des Geistlichen Inspektors südlich des Torhauses bis auf die Höhe der Kirche. Im 19. Jh. wurden die Gärten entsprechend der gewachsenen Lehrerzahl weiter in Richtung Osten ausgedehnt. Zur Schule hin waren die Gärten mit einer Mauer versehen, um die Schüler fernzuhalten.

 

11 Westfassade Kirche

Die Westfassade der Kirche entstand nach 1300. Ihre aufwändige Gestaltung ist äußerst ungewöhnlich für eine Zisterzienserkirche und sollte vermutlich Pilger und andere Besucher beeindrucken. Die Mönche selbst betraten die Kirche nur von der Kreuzgangseite aus. Der Figurenschmuck der Fassade ist nach neuesten Forschungen teilweise in der Aufstellung verändert worden.

 

 

 

 

 

 

 

12 Torhaus

Das Torhaus wurde 1855/57 errichtet. Es entstand anstelle des alten Torhauses aus der Klosterzeit. Das Tor wird von den Figuren des fiktiven Klostergründers Bruno von dem Pleißengau (rechts) und des Schulgründers Moritz von Sachsen (links) flankiert. In der Durchfahret steht eine 1697 anlässlich der Krönung des Kurfürsten Friedrich August I. Zum König von Polen geschaffene steinerne Wappentafel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

13 Mühle

Ob das Gebäude, das teilweise aus dem 12. Jh. stammt, von Anfang an als Getreidemühle genutzt wurde, ist nicht bekannt. Endes des 19. Jh. wurde der Mahlbetrieb eingestellt und 1906 in einem Anbau ein Elektrizitätswerk mit zwei Francis-Turbinen eingerichtet, das über 60 Jahre bestand. Im Inneren blieb das Mahlwerk einer Panstermühle von 1708 als ein äußerst bedeutendes technisches Denkmal erhalten.

 

14 Kleine Saale

Die „Kleine Saale“ ist ein von den Zisterziensern künstlich angelegter Wasserlauf mit einer Länge von ca. 5 km. Die Mönche errichteten in Kösen ein Wehr und zweigten sich dort von der Saale den Wassergraben ab, der dann bei Naumburg zurück in die Saale fließt. Die „kleine Saale“ trieb Mühlen an, diente zur Brauchwasserversorgung und transportierte zugleich auch das Abwasser des Klosters ab.

 

15 Ehemaliges Hospiz

Das Gebäude stammt im Kern aus der zweiten Hälfte des 12. Jh. und diente vermutlich als Gästehaus für Pilger. Von der Schule wurde es dann als Vorratslager genutzt. Da sich in unmittelbareer Nachbarschaft früher ein Gefängnisturm befand, weil die Schule wie zuvor das Kloster die Gerichtsbarkeit „über Hals und Hand“ innehatte, erhielt das Gebäude später den Namen „Marterscheune“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

16 Neues Schulhaus mit Aulagebäude

Das neue Schulhaus wurde 1880/84 im neogotischen Stil errichtet. Im nördlichen Teil, der von Carl Schäfer entworfen wurde, befinden sich im zweiten Stock die Aula mit einer kleinen Ladegastorgel und im Erdgeschoss die historische Schulbibliothek mit ca. 80.000 Bänden. Neben Rektorat und Klassenräumen ist noch eine kleine Sternwarte im Schulhaus untergebracht. Die charakterisrtische Kuppel erhielt diese erst 1953.